Camino Mozárabe 2025/Teil 4 von Alcaracejos nach Mérida
- erwandert
- 1. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Juni

Dienstag, der 18. März / Alcaracejos – Hinosoja del Duque 22 km
Wir bewegen uns langsam aus der Sierra Morena raus und werden morgen die Extremadura erreichen.
Es regnet weiterhin – zum Glück vorwiegend in der Nacht. Wir stapfen öfter knietief durch Bäche oder entlang überschwemmter Wege. Um das zu vermeiden, gehen wir nun öfter auf Straßen abseits des originalen Weges.
Unterkunft:
Mittwoch der 19. März / Hinojosa del Duque – Monterrubio de la Serena 34 km
Ein sonniger Tag – aber leider nur die Ruhe vor dem Sturm. Das vierte Tief in drei Wochen – Martinho – erreicht uns schon Morgen.
Aber heute genießen wir die Sonne und den Weitblick auf die Steineichendehesas mit ihren Schafherden und Hütehunden. All das auf trockenem Asphalt. Der Weg durch die Felder ist aufgrund des Hochwasserstand des Rio Zújar nicht möglich. Aber auch so erreichen wir die Extremadura.
Unterkunft: Albergue Municipal
Donnerstag, der 20. März / Monterrubio de la Serena – Castuera 20 km
Für mich ist das eindeutig die langweiligste Etappe bisher. 20 Kilometer entlang einer Landstraße. Links und rechts eingezäunte Dehesas und zur Abwechslung sehe ich ab und an eine Schafherde in der Ferne.
Die Etappe hat keine Höhen und Tiefen, alles flach und ich bin schon zu Mittag am Ziel. Hätte ich nicht einen fixen Rückreisetermin, wäre ich versucht gewesen, weiter zu gehen.
So treffe ich mich mit Ruud zum Essen, der heute aufgrund der Fernsehübertragung eines Spiels seiner Oranjes ein Hotelzimmer mit Fernseher einer einfachen Pilgerherberge vorzieht.
Unterkunft: Albergue de Peregrinos
Freitag, der 21. März / Castuera – Campanario 24 km
Auch heute geht es an zahlreichen Dehesas vorbei. Und trotzdem gefällt mir die Strecke um einiges besser als gestern. Das liegt vielleicht daran, dass die Wege nicht asphaltiert sind. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur bessere Laune.
Wir übernachten heute in einem alten Bahnhofsgebäude, das als Herberge umgebaut wurde. Unsere kolumbianische Gastgeberin kocht für uns und als Dessert gibt es die berühmte südamerikanische „Torta tres leches“ – eine Offenbarung!
Unterkunft: Alberge Estacíon de Campanario
Samstag, der 22. März / Campanario – Don Benito 30 km
Heute schließt sich uns David, ein spanischer Pilger aus Malaga an. Es gibt immer wieder kurze Regenschauer und Stürme. Die Landschaft und das Wetter erinnern mich an Schottland und Wales.
Es geht vorbei an Magacela, das am Hang eines Hügels liegt und nach 20 Kilometer in Habla machen wir eine Kaffeepause. Wir trinken Kaffee und essen Tapas. Als Ruud zahlen will, winkt der Wirt ab und sagt: „Heute ist Dorffest, ihr seid eingeladen“.
Und so zieh'n wir vergnügt und von zwei weiteren Regenschauern eiskalt erwischt nach Don Benito.
Unterkunft: Hostal El Paraìso
Sonntag, der 23. März / Don Benito – Torrefresneda 30 km
Vom Stadtrand von Don Benito, wo mein Hotel liegt, geht es sehr schleppend – weil noch ohne Kaffee – bis ins Zentrum. Dort weckt ein Kaffee und eine Tostada meine Geister.
Ich habe nur noch zwei Tage am Camino Mozárabe vor mir, und beschließe diese Zeit zu genießen und mich nicht zu hetzen. So schlendere ich zum Höhepunkt der Etappe: Medellin. Hier befindet sich ein römisches Theater und ein archäologischer Park. Wie mir ein Bewohner erklärt, sind die Ausgrabungen und die Aufbereitung ein (Geld)Segen für das Dorf.
Medellin ist auch der Geburtsort von Hernán Cortés. Kurioserweise sind die meisten Konquistadoren aus der Extremadura.
Weiter geht es langsam und gemütlich nach Torrefresneda, ein kleines Dorf direkt an einer Autobahnauffahrt.
Ich erwarte mir, wie üblich eine einfache sehr spartanisch ausgestattete Pilgerherberge, und bin dann überrascht, eine Herberge mit voll ausgestatteter Küche, Waschmaschine und einem Garten vorzufinden. Zum zweiten Mal in einem Monat habe ich die Gelegenheit, meine Wäsche mit der Maschine zu waschen!
Unterkunft: Albergue Municipal de Peregrinos
Montag, der 24. März / Torrefresneda – Mérida 25 km
Heute ist das Wetter strahlend schön und soll auch so bleiben. Also ein schöner Tag, um meinen Camino in Mérida zu beenden.
Hier mündet der Camino Mozárabe in der Via de la Plata, der man entweder bis Astorga folgen kann, oder man biegt hinter Zamora in den Camino Sanabres ein.
Zum Weg zur letzten Etappe gibt es nicht viel zu sagen. Er verläuft meist parallel zur Nationalstraße und ist mäßig spannend. Aber das ist nicht wichtig – weil Mérida das alles wieder wett macht.
Unterkunft: Ferienwohnung Ad Theatrum