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Romea Strata 2024/Teil 11 von Przybynów bis Ślemień

  • kerberbirgit
  • 3. Dez. 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Juni


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Sonntag, 18. August / Przybynów – Podlesice 24,93 km

250 m Anstieg, 261 m Abstieg


Wir frühstückten und verabschiedeten uns von den Australiern.Um sieben Uhr ging es los. Unsere Unterkunft lag etwas abseits des offiziellen Weges. Wir folgten Radwegen, um bei Żarki wieder die Romea Strata zu erreichen. In Żarki konnten wir unsere Wasserflaschen auffüllen und ein zweites Frühstück zu uns nehmen.


Danach ging es auf schönen Wegen nach Podlesice, mit vielen Pausen, um die Wetterlage zu überprüfen, da mal wieder Gewitterwarnungen eintrudelten.


Diese Gewitterwarnungen des Katastrophenschutzes sind sehr nützlich, verunsichern aber auch sehr. Wir haben bisher die Erfahrung gemacht, dass die Gewitter sehr oft vorbeiziehen. Deshalb galt es auch, zusätzlich den Wetterradar zu überprüfen. Regen stört uns generell nicht sonderlich, Gewitter schon.


Untergekommen sind wir in einem Hotel, das mehr auf Kletterer ausgerichtet war, aber natürlich auch Radfahrer und Wanderer willkommen hieß.

Das Abendessen fiel aus, da wir erst um 18:30 Uhr zum bereits geschlossenen Restaurant gingen. Es gab im Ort noch ein zweites Restaurant, aber auch dort hatten wir kein Glück. Wir hatten uns nach so langer Zeit in Polen immer noch nicht an die Essenszeiten und die damit verbundenen frühen Schließungszeiten der Lokale gewöhnt.


Unterkunft: Trafo Base Camp


Montag, 19. August / Podlesice – Pilica 26,87 km

360 m Anstieg, 353 m Abstieg

 

Das Abendessen gestern hatten wir zwar verpasst – dafür war das Frühstück vom Feinsten: Rührei, Wurst, Pastete, Käse, Gemüse und viel Kaffee.


Trotz der erneuten Gewitterwarnungen war der Tag in der Jura-Region (Jura Krakowsko-Częstochowska) einer der schönsten bisher. Zum Teil auf Radwegen, schönen Wanderwegen und durch Wälder ging es dahin.


Die Gegend ist ein beliebtes Ausflugsziel und wir haben an diesem Tag viele Tageswandernde getroffen. Sehr beliebt ist die Gegend auch bei Radfahrern und Kletterern.


Die heutige Unterkunft war fast zu fein für zwei schmutzige Wandernde – aber wir genossen es..


Unterkunft: Pod Kolumnami


Dienstag, 20. August / Pilica – Imbramowice 35,73 km

411 m Anstieg, 443 m Abstieg

 

Am Morgen hatten wir ein wunderbares Frühstück. Die Tour entwickelte sich langsam zu einer echten Gourmet-Wanderung.


Danach starteten wir zur längsten Etappe zwischen Częstochowa und Krakau. Der Weg war wunderschön, und etwa nach 15 Kilometern machten wir in der etwas größeren Stadt Wolbrom Mittagspause.


Unser Plan war, heute im Kloster in Imbramowice zu übernachten. Doch ich hatte ein mulmiges Gefühl, da sie auf meine Anfrage per E-Mail nicht geantwortet hatten. Es stellte sich die Frage, ob ich nachtelefonieren oder sie einfach vor vollendete Tatsachen stellen sollte, indem wir dort auftauchten. Bisher hatte ich, wo möglich, das Telefonieren vermieden, da die Kommunikation oft schwierig war. Schließlich entschied ich mich doch dazu, anzurufen. Man sagte mir, dass sich eine Liliana bei mir melden würde.


Kurz darauf erhielt ich eine Absage per SMS: Es sei ein Retreat im Gange, und alle Zimmer wären belegt. Ich unternahm einen letzten Versuch und fragte, ob es in der Nähe eine Möglichkeit gäbe – vielleicht auch nur für unser Zelt. Nach kurzer Zeit bekamen wir die Erlaubnis, im Klostergarten zu zelten. Es gäbe sogar eine öffentliche Toilette, die vom Garten aus zugänglich wäre.

Beruhigt setzten wir unseren Weg auf farbenfrohen Feldwegen und dunklen Waldwegen fort. Im Klostergarten konnten wir unser Zelt neben der Küche aufstellen und wurden sogar mit Nudelsalat und einer Thermoskanne mit heißem Wasser beschenkt.


Unterkunft: Klasztor Sióstr Norbertanek


Mittwoch, 21. August / Imbramowice – Zerwana 30,84 km

253 m Anstieg, 332 m Abstieg

 

Den ganzen Tag über gab es wieder Unwetterwarnungen, und wir mussten die Lage immer wieder neu bewerten. 


In Iwanowicach hatten wir Glück. Wir standen gerade vor einem kleinen Bistro, als es stark zu regnen und stürmen begann. Dass wir genau zum richtigen Zeitpunkt in einem Dorf mit Einkehrmöglichkeiten landeten war wirklich ein glücklicher Zufall. Wir warteten in dem Bistro bis sich das Wetter beruhigt hatte und gingen dann weiter.


Wir kamen etwas spät an unserem Etappenziel, einer Pferderanch, an. Dort gab es Wasserkocher und Mikrowelle und wir konnten noch etwas essen, bevor wir schlafen gingen.


Unterkunft: Drewiany Młyn Wodny (Agroturystyka)


Donnerstag, 22. August / Zerwana – Krakau 26,12 km

279 m Anstieg, 315 m Abstieg

 

Vorwiegend auf Straßen gingen wir durch die Vororte von Krakau. Ab dem Stadtrand führte der Weg durch die Parkanlagen von Plattenbauten. Ich mag an dieser Art des Reisens, dass man unterschiedliche Viertel von Städten kennenlernt, die man bei einem klassischen Städtetrip normalerweise nicht zu sehen bekommt.


Wir gingen entlang des Krakauer Friedhofs immer weiter Richtung Zentrum. Schließlich erreichten wir die Altstadt und steuerten direkt den Wawel an, wo wir uns einen Stempel holten.


Anschließend ging es hinunter zur Weichsel, die wir zuletzt in Płock hinter uns gelassen hatten. Entlang des Flusses und knapp außerhalb des jüdischen Viertels im Stadtteil Kazimierz liegt unser kleines Apartment, in dem wir auch einen Ruhetag verbrachten.


Unterkunft: B&B Apartment


Freitag, 23. August / Krakau Ruhetag

Heute standen ein Friseurbesuch und eine ausgedehnte Stadtbesichtigung auf dem Programm. Krakau ist die bisher größte Stadt an der Romea Strata, und es gibt hier unglaublich viel zu entdecken.


Samstag, 24. August / Krakau – Radziszów 32,54 km

576 m Anstieg, 545 m Abstieg

 

Heute hieß es Abschied nehmen von Birgit, die mit dem Zug nach Wien zurückfahren würde.


Rund zehn Kilometer führte der Weg durch das Stadtgebiet, und meine Kopfhörer gaben ihren Geist auf. Kopfhörer scheinen ein Dauerproblem bei mir zu sein. Zum Glück war ich noch in der Stadt und konnte mir neue kaufen.


Es wurde heiß und anstrengend. In Mogilany konnte ich mich noch mit Lebensmitteln eindecken und den letzten Teil der heutigen Etappe in Angriff nehmen.


Der Weg führte durch einen hügeligen Wald und ein Naturschutzgebiet. Schließlich erreichte ich meine Pension, die sich als sehr eigenwillige, aber schöne Holzkonstruktion entpuppte. Es war heimelig. Ich kochte mir noch etwas und ließ den Abend gemütlich ausklingen


Unterkunft: Pension Eko Pens


Sonntag, 25. August / Radziszów – Kalwaria Zebrzydowska 22,09 km

412 m Anstieg, 257 m Abstieg

 

Ich schlief schlecht,  und erst am Morgen hatte ich noch ein wenig dösen können.


Es war ein sehr heißer Tag, und zusätzlich gab es anstrengende Anstiege auf der Etappe. Die Landschaft wurde dafür immer beeindruckender. Unterwegs waren zwei Supermärkte, die geöffnet hatten und das obwohl es Sonntag war. Ich hätte gerne mehr Pausen gemacht, aber leider fanden sich keine angenehmen Rastplätze.


Das Etappenziel war Kalwaria Zebrzydowska. Obwohl im Bernhardinerkloster sehr viel los war, bekam ich noch einen Schlafplatz.


Seit Krakau war ich über Whats App in Kontakt mit Franciszek Mroz, Assistenzprofessor an der Universität Krakau. Er arbeitet auch sehr viel im Bereich sanften Tourismus und arbeitet wissenschaftlich an der Erforschung alter Wege von Polen nach Santiago und Rom. Er half mir sehr bei der Unterkunftssuche für die nächsten Etappen bis Tschechien.


Unterkunft: Pilgerhaus Kalwaria Zebrzydowska


Montag, 26. August /  Kalwaria Zebrzydowska – Wadowice 26,57 km

588 m Anstieg, 702 m Abstieg

 

Am Morgen hatte ich wieder Startschwierigkeiten und brach erst um 8:15 Uhr auf. Es gab leichten Sprühregen und angenehme Temperaturen, was den Start viel erträglicher machte als in den letzten Tagen. Zuerst führte der Weg neben dem Kloster auf einen Hügel und dann im ständigen Auf und Ab bis nach Łękawica.


Dort kaufte ich mir was zum Mittagessen und machte es mir auf einem Rastplatz vor der Kirche gemütlich. Mir ging es deutlich besser als gestern – die um sieben Grad kühleren Temperaturen machten den Unterschied aus.


Danach ging es sehr steil in die Berge, und mit dem Jaroszawicka Góra habe ich vermutlich den höchsten Punkt meiner bisherigen Reise erreicht. Diesen Rekord wird jedoch morgen vermutlich schon wieder gebrochen.


Am Nachmittag erreichte ich Wadowice und fand Unterkunft in einem Karmeliterkloster. Am Hauptplatz bemerkte ich, dass hier viel los war, und nach einiger Recherche stellte ich fest, dass dies der Geburtsort von Johannes Paul II. ist. Seine Taufkirche gehört zum Klosterkomplex, in dem ich untergebracht bin.


Unterkunft: Dom Rekolekcyjno-Pielgrzymkowy Karmelitów


Dienstag, 27. August / Wodawice – Ślemień 29,67 km

995 m Anstieg, 844 m Abstieg

 

Nachdem ich im Zimmer mein Frühstück, bestehend aus Kaffee und Porridge, gegessen hatte, startete ich in den Tag. Die Etappe hatte die bisher meisten Höhenmeter und flößte mir deshalb etwas Respekt ein.


Ich ging in einem langsamen Tempo, hörte Podcasts und freute mich darüber, dass es bewölkt und kühl war.Zuerst führte der Weg auf die Łysa Góra und dann hinunter in das Dorf Ponikiew. Dort kaufte ich mir etwas zu essen und machte eine Pause an einer Bushaltestelle.


Danach ging es ein Tal entlang, das immer steiler wurde, bis ich eine bewirtschaftete Schutzhütte erreichte. Es handelte sich um eine sehr einfache Hütte mit Selbstbedienung.


Nun befand ich mich am Anfang der Beskiden. Anschließend ging es sehr lange im ständigen Auf und Ab einen Bergrücken entlang, bevor ich schließlich nach Ślemień hinunterstieg.


Dort stellte sich heraus, dass ich in einer Kochschule unterkam. Zwei kichernde Teenager wiesen mir mein Zimmer zu, konnten mir jedoch nicht sagen, bei wem ich morgen zahlen sollte – nur, dass es eben  morgen geschehen sollte.


Obwohl ich heute sehr lange unterwegs war, fühlte ich mich fit. Ich ging noch im Ort Pizza essen und kaufte im Spar ein.


Unterkunft: School Youth Hostel




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