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Romea Strata 2024/Teil 16 von Tragöß Oberort nach Mariahof

  • kerberbirgit
  • 28. Nov. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Juni


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Montag, 7. Oktober / Tragöß Oberort – Trofaiach 24,39 km

911 m Anstieg, 995 m Abstieg

 

Es war ein sonniger Tag mit angenehmen Temperaturen. Ich fühlte mich fit und schaffte den Weg problemlos. Zu Mittag erreichte ich Vordernberg. Die Steiermark war nun nach Niederösterreich und Wien das dritte Bundesland, das ich durchwanderte. Die Gegend, in der ich mich nun befand, ist historisch für die Eisenverarbeitung bekannt. Deshalb gibt es hier auch viele Museen, Hochöfen und Stahlwerke zu besichtigen.


Am Nachmittag erreichte ich Trofaiach, ebenfalls ein Zentrum der Metallverarbeitung seit der Bronzezeit. Da ich in Trofaiach selbst keine günstige Unterkunft fand, fuhr ich mit dem Bus ein paar Stationen bis St. Peter Freienstein, wo ich ein überraschend günstiges Apartment mietete.


Unterkunft: Apartment Way



Dienstag, 8. Oktober / Trofaiach – Pferdehof nach Mautern 28,45 km

965 m Anstieg, 777 m Abstieg

 

Ich war schon um sieben Uhr im Bus und fuhr die vier Stationen zurück nach Trofaiach. Ich rechnete mit einer kurzen Etappe und ging davon aus, dass ich gegen 14 Uhr im von mir gebuchten Zimmer auf einem Reiterhof sein würde. Der Weg sollte jedoch einige Überraschungen für mich bereithalten.


Der erste Teil bis Kammern im Liesingtal ging zügig wie erwartet. Es ging sanft auf und ab auf landwirtschaftlichen Wegen durch Dörfer und Weiler.


Danach begann der Rittersteig in Richtung Mautern – und der hatte es in sich. Es war sehr steil, und in einer noch steileren, von Felsen durchzogenen Bergflanke ging es weiter. Ich kam nur sehr langsam voran.Es half dann auch nicht, dass meine Unterkunft nicht direkt in Mautern war, sondern noch 2,5 km entfernt in einem Tal entlang des Reitingbachs lag.


Mein Zimmer mit Mikrowelle und Kaffeemaschine war jedoch sehr fein.


Unterkunft: Pferdehof Reitingau


Mittwoch, 9. Oktober / Pferdehof nach Mautern – Seckau 30,48 km

1746 m Anstieg, 1676 m Abstieg


Diese Etappe wird als die Königsetappe des Mariazeller Gründerwegs bezeichnet. Sie führt auf den höchsten Punkt der gesamten Romea Strata, auf über 1900 Meter.


Ich ging schon um 5:30 Uhr mit der Stirnlampe los, da ich spätestens um 17:45 Uhr im Stift Seckau sein sollte, um dort mein Zimmer zu beziehen.

In Mautern ging es unter der Pyhrn-Autobahn hindurch und dann teilweise sehr steil rauf bis zum Antonikreuz. Von dort ging es runter auf 1500 m, und anschließend wieder steil rauf zu einer hochalpinen Landschaft und zum höchsten Punkt der Etappe. Von hier aus ging es weiter bis zur Wallfahrtskirche Maria Schnee.


Zum Teil gab es auf der Strecke sehr starken Baumbruch, und ich verlor durch das unwegsame Gelände viel Zeit.


Ich machte mir Sorgen, da ich durch den Zeitverlust viel zu spät in Seckau ankommen würde – was sich bei einem Telefonat jedoch als kein Problem herausstellte.


Am Abend wurde ich von zwei Pilgerinnen aus Seckau, Gabi und Andrea, zum Essen eingeladen. Gabi hatte sogar vor ein paar Tagen den Weg nach Maria Schnee auf sich genommen, um mir einen Schneebericht zu geben. Es ist erstaunlich, wie viele hilfsbereite und offene Menschen man auf so einer Reise trifft.


Unterkunft: Stift Seckau


Donnerstag, 10. Oktober / Seckau – Gaal 11,39 km

240 m Anstieg, 185m Abstieg

 

In der Nacht im Stift sah ich mir den Wetterbericht an, und er verhieß nichts Gutes für den nächsten Tag.


Ich war sehr müde und froh, dass am Morgen, als ich mich mit Gabi zum Frühstück traf, das Angebot, bei ihrer Freundin Regina zu übernachten, noch stand. Bis zu Regina nach Gaal sind es nur elf Kilometer, und das reichte mir für diesen Tag.


Ich bekam noch ein paar Aufkleber der Romea Strata und machte mich auf den Weg nach Gaal.


Regina bewirtete mich mit einem tollen Mittagessen, und kaum legte ich mich im Zimmer für ein Nickerchen nieder, wurde es draußen finster und es regnete den ganzen Nachmittag.


Unterkunft: Privat bei Regina


Freitag, 11. Oktober / Gaal – St. Oswald 22,05 km

995 m Anstieg, 991 m Abstieg

 

Nachdem ich von Regina auch noch ein Frühstück bekam, bedankte ich mich für die nicht selbsverständliche Gastfreundschaft und startete, um 6:30 Uhr, im Dunkeln los.


Bis zum Gaaler Graben ging es zun ächst auf einer Straße entlang. Anschließend führte der Weg zur Gaaler Höhe, und ich sammelte wieder ordentlich Höhenmeter, aber auch wunderbare Ausblicke.


Nach einem kurzen Abstieg zum Sommertörl ging es wieder hinauf zur Lorettokapelle, und danach folgte ein langer Abstieg bis nach St. Oswald zum Gasthaus Holzinger..


Unterkunft: Gasthaus Holzinger


Samstag, 12. Oktober / St. Oswald – Wallersbach 19,50 km

642 m Anstieg, 866 m Abstieg


Ich wachte um drei Uhr mit Knieschmerzen an einer altbekannten Stelle im rechten Knie auf. Ich rieb mir das Knie mit einer Schmerzsalbe ein und nahm eine Ibuprofen. Plötzlich gesellten sich Schmerzen in der oberen Brust, den Schultern und Armen dazu. Es fiel mir auch schwer, wieder einzuschlafen.


Schon seit dem Beginn meiner Wanderung in Tallinn ging es darum, die Verletzungsgefahren zu minimieren und meine Chancen, Rom zu erreichen, zu maximieren. Das bedeutete, viel in mich hineinzuhören und die Etappenplanung sowie Pausentage gut abzustimmen.


Am Morgen ging es mir dann etwas besser. Ich frühstückte und startete ganz langsam. Im Laufe des Tages besserte sich mein Befinden. Die Etappe war zwar relativ kurz, aber die Herausforderung bestand darin, einen 1200 Meter hohen Gebirgszug von der Pöls zum Murtal zu überschreiten.


Nach knapp 20 Kilometern erreichte ich Wallersbach. Da in Wallersbach alles ausgebucht war, nahm ich den Zug nach Murau, um dort zu übernachten.

Ich muss morgen entscheiden, ob es mir gut genug geht, um weiterzugehen, oder ob ich für einen Pausentag nach Wien fahren sollte.


Unterkunft: Hotel Alpin Murau


Sonntag, 13. Oktober / Wallersdorf – Mariahof 21,25 km

470 m Anstieg, 314 m Abstieg

 

Am Morgen gab es aus dem Kaffeeautomaten im Flur ein Heißgetränk und dazu meine letzten Essensreste.


Danach fuhr ich um 7:40 Uhr mit der Murtalbahn zurück nach Wallersdorf und begann meine Etappe wie immer dort, wo ich sie beendet hatte. Zehn Kilometer bis Teufenbach ging es relativ flach im Murtal dahin. So flach und mit diesem Tempo konnte ich schon lange nicht mehr wandern.


Danach begann, etwa sieben Kilometer vor St. Lambrecht, ein Anstieg. Ich wollte für zwei Tage nach Wien fahren und schaute bei einer Pause mal, wo der Bahnhof genau war. Und das war gut so, denn ich bemerkte, dass der Bahnhof ganze zehn Kilometer von St. Lambrecht entfernt ist und ich in die falsche Richtung unterwegs war. Ich musste noch einmal fünf Kilometer auf einer Bundesstraße Richtung Osten zurücklegen.


Unterkunft: Zu Hause


Montag, 14. und 15. Oktober / Ruhetage in Wien

Auf dem Programm stand regenerieren – also schlafen und gut essen. 



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