Romea Strata 2024/Teil 17 von Marienhof bis Tarvisio
- kerberbirgit
- 27. Nov. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juni

Mittwoch, 16. Oktober / Marienhof – St. Lambrecht 9,2 km
176 m Anstieg, 45 m Abstieg
Nach der Abfahrt aus Wien mit Zug und S-Bahn ging ich nur noch zehn Kilometer bis zum Stift. St. Lambrecht.
Unterkunft: Stift Lambrecht
Donnerstag, 17. Oktober / St. Lambrecht – Grades 29,81 km
848 m Anstieg, 984 m Abstieg
Am Morgen bekam ich im Stift ein bescheidenes Frühstück.
Ich befand mich nun für zwei Etappen auf dem Hemma Pilgerweg. Heute führte der Weg zunächst auf einen Sattel hinauf und dann langsam nach Metnitz hinunter. Ein paar Kilometer weiter erreichte ich meine Unterkunft in Grades.
Heute kam ich von der Steiermark nach Kärnten und somit in das letzte österreichische Bundesland vor dem Übergang nach Italien.
Unterkunft: Sternhof Knafl
Freitag, 18. Oktober / Grades – Gurk 20,53 km
589 m Anstieg, 784 m Abstieg
Meine Gastgeberin vom Sternhof war selbst leidenschaftliche Wanderin, und so unterhielten wir uns beim Frühstück über unsere Reisen. Gut gelaunt und fit machte ich mich trotz des Regens auf den Weg.
Es sollte den ganzen Tag über aber kaum mehr als nieseln, und es war auch nicht sehr kalt. So machte ich mich wieder mal auf den Weg auf den nächsten Berg und ins nächste Tal. Es war ein ereignisloser, aber wunderschöner Wandertag. Um 15 Uhr kam ich in Gurk an.
Dort ließ ich mir etwas Zeit. Bevor ich zur Unterkunft ging, besichtigte ich das ehemalige Stift und den Dom, bevor ich mein Zimmer bezog.
Netterweise lud mich mein Gastgeber Manfred auf Kaffee und Kuchen ein.
Auch am Abend saßen wir noch eine Zeit lang zusammen. Das Thema kam auf Pilgerunterkünfte und wie sich die Situation ständig verschlechtert. Es gibt kaum noch günstige und einfache Privatzimmer, geschweige denn Gruppenunterkünfte.
Früher gab es im Stift ein Mehrbettzimmer für Pilger und viele kleine Zimmervermieter. Jetzt ist die Familie, bei der ich übernachtete, die letzte, die noch vermietet. Und auch sie bauen ihre Privatzimmer in Ferienapartments um.
Unterkunft: Privatzimmer
Samstag, 19. Oktober / Gurk – Reipersdorf 31,34 km
660 m Anstieg, 814 m Abstieg
Ich verließ um kurz nach sieben Uhr meine Unterkunft und kaufte mir beim Bäcker ein Frühstück, mit dem ich es mir auf einer Bank vor dem Stift gemütlich machte.
Es war schon der dritte nebelverhangene Tag in Folge. Langsam ging es bergauf bis zum Gunzenberg. Der Weg wurde in den letzten Jahren scheinbar auf Teilabschnitten immer wieder verlegt. Manchmal erwischte ich die aktuelle Route, manchmal die alten verwachsenen Wege, aber irgendwie habe ich es geschafft.
Danach verlief der Weg großteils auf Asphalt. In Meiselding gab es einen regionalen Selbstbedienungsladen. Da es Samstag war, kaufte ich gleich ein bisschen mehr zum Essen ein und ging dann weiter.
Bei St. Georgen am Längsee musste ich noch ein paar Kilometer bis zum Bahnhof gehen, da wieder nur eine Unterkunft abseits des Weges zu bekommen war. Von hier aus fuhr ich zwei Stationen mit der S-Bahn bis zu meiner Unterkunft.
Unterkunft: Privatzimmer Urlaubstraum
Sonntag, 20. Oktober / Reipersdorf – Klagenfurt 37,54 km
714 m Anstieg, 820 m Abstieg
Ich frühstückte in meinem Zimmer Porridge und Toastbrot. Anschließend machte ich mich noch im Dunkeln auf den Weg zur S-Bahn. Ich fuhr die zwei Stationen bis Reipersdorf und bemerkte dort, dass ich meine Schirmmütze verloren hatte. Mit den verlorenen Ausrüstungsgegenständen dieser Tour könnte man schon fast weitere WanderInnen ausstatten.
Von Reipersdorf ging es zuerst unterhalb der Burg Hochosterwitz vorbei und dann auf den Magdalenenberg hinauf. Das war es dann auch schon mit den steilen Passagen für heute. Die Etappe wird zwar lang, geht dann aber flach durch das Zollfeld nach Klagenfurt. Dort kam ich um 19:30 Uhr im Dunkeln an.
Unterkunft: Jugendherberge Klagenfurt
Montag, 21. Oktober / Klagenfurt – Reifnitz 15,13 km
319 m Anstieg, 319 m Abstieg
Um sieben Uhr gab es Frühstück, und ich verlängerte um eine Nacht. Ich entschied mich, von Reifnitz wieder mit dem Bus zurück zur Jugendherberge zu fahren, da die Unterkünfte entlang des Wörthersees sehr teuer sind.
Entlang des Sees ging es ein wenig ins Mittelgebirge und zu den Spintik-Teichen. Wieder in Reifnitz musste ich etwas auf den Bus zurück nach Klagenfurt warten.
Unterkunft: Jugendherberge Klagenfurt
Dienstag, 22. Oktober / Reifnitz – Maria Gail 31,65 km
665 m Anstieg, 600 m Abstieg
Es ging mit dem Bus nach Reifnitz. Von dort führte mich der heutige Tag am südlichen Ufer des Wörthersees entlang, etwas versetzt in den Wäldern, mit stetigem Auf und Ab bis an die Drau.
Das Klima in Kärnten war spürbar milder als noch in der Steiermark. Es ging weiter entlang der Drau Richtung Villach bis nach Maria Gail, dem heutigen Etappenende.
Am Abend traf ich Johannes Maier und seine Frau. Johannes Maier ist Vorstandsmitglied der Romea Strata. Sie holten mich ab, und wir fuhren nach Villach, um gemeinsam essen zu gehen. Ich erzählte von meiner bisherigen Reise und bekam sehr wertvolle Tipps für meinen weiteren Weg in Italien.
Unterkunft: Pension Moser
Mittwoch, 23. Oktober / Maria Gail – Freistritz an der Gail 33,20 km
408 m Anstieg, 339 m Abstieg
Da die Tage langsam immer kürzer wurden, stand ich früh auf, um die lange Etappe zu bewältigen. In der Industriezone von Villach gab es die Möglichkeit zum Frühstücken und ich nahm mir Proviant für den Tag mit.
Der Weg war heute einfach. Es ging sehr lange entlang der Gail, danach weiter auf dem Radweg an der Bundesstraße nach Arnoldstein. Hier machte der Weg einige Abstecher weg von der Straße, um Marienkirchen und andere kleinere Ortschaften zu durchqueren. Man könnte von Arnoldstein über den Radweg nach Italien gelangen. Ich entschied mich aber den etwas anstrengenden Weg von Freistritz an der Gail Richtung Süden
Unterkunft: Hotel Post
Donnerstag, 24. Oktober / Freistritz an der Gail – Tarvisio 24,49 km
1325 m Anstieg, 1156 m Abstieg
Ich frühstückte um 7:30 Uhr und machte mich um 8:15 Uhr auf den Weg. Der gesamte Aufstieg bis zur Grenze führte auf gut ausgebauten Forst- und Almenwegen. Es war den ganzen Tag neblig, und ein Schild, das vor Bären warnte, ließ mich bei dieser schummrigen Stimmung auf meine geliebten Podcasts verzichten.
An der Grenze gibt es viele Almhütten, die aber zu dieser Jahreszeit nicht bewirtschaftet waren.
Der Abstieg auf der italienischen Seite war sehr steil, und aufgrund der schlechten Sicht verlief ich mich – konnte meinen Fehler jedoch schnell erkennen.
Um 15:30 Uhr erreichte ich bereits Camporosso, fand jedoch keine geöffnete Unterkunft. Ich war noch fit genug, die vier Kilometer bis nach Tarvisio zu gehen, und fand dort im gleichnamigen Hotel eine
Übernachtungsmöglichkeit. Ich war heute sehr euphorisch über die Tatsache, dass ich tatsächlich von Tallinn bis nach Italien gegangen bin – inzwischen schon 3700 Kilometer!
Unterkunft: Hotel Tarvisio
Freitag, 25. Oktober / Tarvisio – Pontebba 28,70 km
166 m Anstieg, 332 m Abstieg
Um 7:30 Uhr gab es Frühstück, worüber ich mich sehr freute, da ich gestern noch hungrig zu Bett gegangen war.
Die Wegbeschreibung ist sehr einfach: Den ganzen Tag folgte ich dem Kanaltal bis nach Pontebba. Dort sieht man noch den bis 1919 bestehenden Grenzverlauf zwischen Österreich und Italien.
Hier verlief die Via Augusta, die schon in der Antike Norditalien mit Österreich verband. Und irgendwie überkommt einen das Gefühl, durch ein breites Tor nach Italien einzutreten.
In Pontebba gab es bereits zum zweiten Mal Pizza – und das in nur zwei Tagen in Italien. Die freundliche Betreiberin des Albergo Spina reservierte mir auch gleich eine Unterkunft für den nächsten Tag.
Unterkunft: Albergo Spina