Romea Strata 2024/Teil 18 von Tarvisio bis Mestre
- erwandert

- 26. Nov. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juni

Samstag, 26. Oktober / Pontebba – Moggio Udinese 30 km
88 m Anstieg, 292 m Abstieg
Nach dem Frühstück ging es weiter auf dem Alpe-Adria-Radweg. Obwohl der Weg fast ausschließlich über den asphaltierten Fahrradweg führt, gefiel mir die Landschaft. Passend zu einer Alpenüberquerung hörte ich einen zweiteiligen Podcast über Hannibal.
Der Fahrradweg verläuft größtenteils über eine stillgelegte Bahnstrecke. Die alten Bahnhöfe stehen noch und wirken fast unwirklich. Einige wurden zu Bars oder kleinen Bistros umfunktioniert.
Genau zur Mittagszeit fand ich einen überdachten Pausenplatz – passend, da es für 20 Minuten zu regnen begann.
Kurz vor 16 Uhr erreichte ich Moggio Udinese. Die Betreiberin des Albergo Spina hatte alles für mich organisiert.
Unterkunft: Albergo Leon Bianco
Sonntag, 27. Oktober / Moggio Udinese – Gemona 29,43 km
192 m Anstieg, 350 m Abstieg
In der Nacht war Zeitumstellung, sodass ich eine Stunde länger schlafen konnte.
Danach ging es auf einer Straße am rechten Ufer der Fella weiter. Da es kaum Verkehr gab, befand ich mich wahrscheinlich auf einer älteren, nicht mehr häufig genutzten Straße. Mittlerweile verlaufen die Straßen teils auf Pfeilern und durch lange Tunnel durch das Tal.
Die Fella und auch der Tagliamento, den ich heute erreichte, sind sehr eindrucksvolle Flüsse. Der Tagliamento ist der letzte unregulierte große Alpenfluss. In seinem sehr breiten Flussbett bahnt er sich selbst seinen Weg und verändert sich ständig.
Kurz vor Venzone machte ich in einem Ort Mittagspause, in dem einige beschädigte Häuser nach dem großen Erdbeben von 1976 nicht abgerissen wurden, sondern zu Studienzwecken erhalten blieben.
Ich übernachtete in einem B&B – eine der bisher schönsten Unterkünfte. Das Frühstück für morgen war bereits vorbereitet.
Unterkunft: B&B Agli Ulivi
Montag, 28. Oktober / Gemona – Muris 27,22 km
152 m Anstieg, 113 m Abstieg
Ich frühstückte um sechs Uhr und war bereits um sieben auf dem Weg. Der Weg war nach wie vor einfach, und ich kam schnell voran.
Unterwegs passierte ich eine Schafherde mit Hütehunden. Da auch die Hirten anwesend waren, zeigten die Hunde zum Glück kein Interesse an mir.
Zu Mittag erreichte ich einen Eurospar und kaufte viel zu viel ein – ein immer wiederkehrendes Problem, wenn ich hungrig einen Supermarkt betrete.
Weiter ging es nach San Tomaso, wo sich ein altes Pilgerhospiz aus dem 12. Jahrhundert befindet. Hätte ich frühzeitig reserviert, hätte ich hier auch übernachten können.
Vor der Tür traf ich eine Nachbarin, die mich resolut der Reinigungskraft vorstellte und mit mir das Gebäude besichtigte. Auch Johannes Meier kontaktierte mich, und so erreichte ich telefonisch Mariano, einen der Initiatoren der Wiederherstellung und Renovierung des Gebäudes.
Zum Schluss unterhielt ich mich noch mit den beiden Frauen, die nicht verstehen konnten, warum wir in Südtirol immer noch Deutsch srechen.
Unterkunft: Locanda da Cidalie
Dienstag, 29. Oktober / Muris – Spilimbergo 20 km
220 m Anstieg, 294 m Abstieg
Nach einem einfachen italienischen Frühstück, bestehend aus Brot, Marmelade und süßem Gebäck, machte ich mich auf den Weg. Zunächst ging es nach Ragogna und dann über den Tagliamento. Um 14 Uhr erreichte ich bereits Spilimbergo.
Ich habe gestern eine Unterhose im Hotel liegen lassen – die Liste der verlorenen Gegenstände hat sich also wieder um ein Stück erweitert.
Da das Tourismusbüro bereits geschlossen war, gönnte ich mir noch einen Macchiato und ein Panino, bevor ich mein Zimmer bezog. Da der Waschsalon nicht mehr geöffnet war, war wieder Handwäsche angesagt. Später holte ich mir noch ein paar Pizzaschnitten – so gut!
Morgen würde ich einen Ruhetag einlegen. Ich fühlte mich zwar gut, aber nach 14 Tagen sollte ich vorsorglich pausieren, um eventuellen Ermüdungsverletzungen vorzubeugen.
Unterkunft: Hotel Stella d’Oro
Mittwoch, 30. Oktober / Ruhetag Spilimbergo
Den heutigen Tag nutzte ich, um alle verlorenen Gegenstände zu ersetzen. Anschließend besuchte ich das Tourismusbüro und konnte mich einer Gruppe anschließen, die die Scuola Mosaicisti del Friuli besichtigte – eine der weltweit renommiertesten Schulen für die Kunst des Mosaiks.
Donnerstag, 31. Oktober / Spilimbergo – Prodolone 28,79 km
69 m Anstieg, 151 m Abstieg
Um 7:30 Uhr gab es im Hotel ein gutes Frühstück. Eine Stunde später war ich unterwegs und verließ Spilimbergo. Eine weitere, sehr flache Etappe mit hohem Asphaltanteil lag vor mir.
Der Tag war sonnig und warm. Ich passierte zahlreiche Orte: Gradisca, Cosa, Aruenutto, Valvasone, Casarsa della Delizia und San Giovanni di Casarsa. Und überall gab es eine Bar. Die Voralpen hatte ich nun endgültig hinter mir gelassen und war in der Ebene angekommen.
Ein Vergleich der Besiedlungsdichte zwischen Estland und der Poebene:
Estland: 30 Einwohner pro km²
Poebene: 500 Einwohner pro km²
Unterkunft: La Torre del Falco
Freitag, 1. November / Prodolone – Portogruaro 27,04 km
46 m Anstieg, 57 m Abstieg
Um 11:30 Uhr erreichte ich Sesto al Reghena. Die Wege hier sind recht eintönig – die Landschaft besteht hauptsächlich aus Bewässerungskanälen und landwirtschaftlichen Flächen.
Portogruaro hingegen ist eine wundervolle Stadt, gegründet vor 900 Jahren in der Nähe der antiken römischen Stadt Iulia Concordia. Mein Zimmer war ein Traum. Zum Abendessen holte ich mir - Trommelwirbel - Pizza. Ich wagte ein Experiment und entschied mich nicht für eine traditionelle Variante, sondern für eine Gourmet-Pizza mit Kürbiscreme statt Tomatensoße. Großer Fehler!
Unterkunft: La Dogana B&B
Samstag, 2 November / Portogruaro – San Doná di Piave 38,94 km
71 m Anstieg, 81 m Abstieg
Um sieben Uhr war ich schon wieder unterwegs. Es standen knapp 40 km auf dem Programm.
Geschichtspodcasts über den Kongo und Venedig vertrieben mir die Zeit auf dieser monotonen Etappe der Romea Strata. Die ersten 20 Kilometer legte ich ohne Pause zurück. Erst in Torre di Mosto machte ich eine Rast und kaufte mir im Supermarkt eine Lasagne, ein Croissant, ein Kinder Bueno und ein griechischen Joghurt.
Nach 30 km gönnte ich mir noch eine kurze Kekspause, und bei Einbruch der Dunkelheit (17 Uhr) erreichte ich die Stadt San Donà di Piave.
Ich checkte ein und ging noch etwas essen. Doch die Stadt und ihr Trubel waren mir schnell zu viel, also zog ich mich bald auf mein Zimmer zurück.
Unterkunft: Hotel Kristall
Sonntag, 3. November / San Doná di Piave – Quarto d'altino 28,38 km
69 m Anstieg, 67 m Abstieg
Die heutige Etappe war spannender als die der letzten Tage. Der Weg führte entlang des Piave, der Lagune und des Flusses Sile – und das bei strahlendem Sonnenschein.
Unterkunft: B&B Hotel
Montag, 4. November / Quarto d'altino – Mestre 21,81 km
35 m Anstieg, 29 m Abstieg
Ich holte mir in der Lobby einen Kaffee und aß in meinem Zimmer ein paar Kekse dazu. Danach startete ich die heutige Etappe. Der Weg führte den ganzen Tag über Straßen, aber der Verkehr war nicht allzu stark. Nach etwa fünf Kilometern kam ich an eine Bar und konnte nicht widerstehen. Ich gönnte mir einen Espresso und ein Cornetto.
Mestre erreichte ich schon um 14 Uhr.
Ich bezog mein Zimmer und machte mich mit dem Zug von Mestre auf in die Lagunenstadt. Ich spazierte zum Markusplatz und dann wieder zurück zum Bahnhof.
Zurück in Mestre gab es noch einen Salat und Pizza, und dann ging es ab ins Bett.
Unterkunft: A&O Hostel

































































































































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