Romea Strata 2024/Teil 19 von Mestre nach Nonantola
- erwandert

- 25. Nov. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 14. Juni

Dienstag, 5. November / Mestre – Cazzago 25 km
74 m Anstieg, 84 m Abstieg
Um sieben Uhr gab es im Hostel Frühstück – gemeinsam mit etwa 100 Schülern. So schnell wie möglich verließ ich das Hostel.
Am Bahnhof Mestre vorbei führte der Weg in südliche Richtung aus der Stadt hinaus.
In Oriago gönnte ich mir, wie fast täglich, einen Espresso und kaufte mir in der Bäckerei eine Wegzehrung. Bei Kaffeepreisen zwischen 1,10 und 1,30 Euro nutzte ich in Italien jede Gelegenheit, in eine Bar zu gehen. Bei Mira Taglio machte ich Mittagspause, und die Etappe war nun fast beendet.
Leider erreichte ich niemanden in der Pfarrei, wo es laut der Romea Strata-Homepage eine Herberge geben sollte. Auch vor Ort traf ich niemanden. Im Hotel neben dem Dom war kein Platz mehr, aber ich fand zwei Kilometer entfernt im Nachbarort von Dolo, in Cazzago, ein günstiges Hotel.
Unterkunft: Hotel Antille
Mittwoch, 6. November / Cazzago – Padova 22,77 km
63 m Anstieg, 56 m Abstieg
Für meine Verhältnisse startete ich die Etappe etwas spät – um neun Uhr.
Der Weg verlief größtenteils an verschiedenen Wasserstraßen entlang.
In Stra gönnte ich mir eine Espresso-Pause, und dann ging es auf asphaltierten Straßen weiter bis Padova. Mittlerweile freute ich mich schon sehr darauf, in den Apenninen wieder durch unbesiedelte Regionen zu wandern.
In Padova besichtigte ich die Basilika und die dort befindlichen Reliquien und holte mir einen Stempel.
Unterkunft: City Hous
Donnerstag, 7. November / Padova – Monselice 25,84 km
50 m Anstieg, 46 m Abstieg
Ich ging am Morgen gemütlich ohne Rucksack in eine Bar. Die Kellnerin fragte zweimal nach, ob ich wirklich zwei Cornetti zu meinem Kaffee wolle. Und ob!
Danach holte ich meinen Rucksack, verließ Padova in Richtung Westen und folgte einer langen Geraden entlang des Kanals Battaglia.
Ich hatte Zeit, da ich erst um 16 Uhr in meinem B&B einchecken konnte. Also gab es schon um zehn Uhr eine Kaffeepause und viele weitere Pausen unterwegs.
In Monselice gönnte ich mir noch einen Espresso und kaufte Lebensmittel ein, da es in der Unterkunft zumindest eine Mikrowelle geben sollte.
Die Unterkunft ist jetzt nicht die beste, aber für eine Nacht reicht es.
Unterkunft: Affittacamere 2 Mori
Freitag, 8. November/ Monselice – Este 11,29 km
23 m Anstieg, 12 m Abstieg
Die heutige Etappe war tatsächlich viel zu kurz, aber ich musste mich etwas an das Unterkunftsangebot richten, und 45 Kilometer bis zur nächsten Unterkunft wären mir zu viel gewesen.
Da ich erst um 16 Uhr einchecken konnte, trödelte ich noch ein wenig in der Stadt und in den Schlossgärten herum. Este ist eine sehr alte Stadt, eine Siedlung aus den Zeiten der Este-Kultur (1. Jahrtausend v. u. Z.) am Schnittpunkt einiger alter Handelswege.
Unterkunft: Hotel Centrale
Samstag, 9. November / Este – Badia Polesine 34,70 km
92 m Anstieg, 69 m Abstieg
Im Hotel gab es kein Frühstück, also ging ich gleich zum Lidl, der auf dem Weg lag.
Heute war ein sehr nebliger und düsterer Tag, und ich musste mich bemühen, motiviert zu bleiben. Mir reicht die Poebene langsam wirklich.
Die Etappe war heute sehr lang. Es sollten 30 Kilometer sein, doch es wurden schließlich 35 Kilometer. Natürlich gab es auch wieder eine Espresso-Pause. Man merkt, dass der alte Glanz Venedigs bis hier nicht mehr herreicht. Die Dörfer wirken ärmlicher, die Häuser verfallener. Auch die Übernachtungspreise sinken ein wenig.
Ich kam heute auch zum Adige, einem wichtigen Fluss, wie so viele andere Flüsse, die ich bisher gesehen habe.
In Badia hatte ich eine schöne Ferienwohnung für zwei Nächte gebucht. Ein Pausentag war wieder einmal fällig
Unterkunft: B&B Sweet Home
Sonntag, 10. November / Ruhetag in Badia Polesine
Es war ein typischer Pausentag: Vormittags machte ich eine Stadtrunde und besichtigte eine Ausstellung. Danach kochte ich und verbrachte den restlichen Tag mit Serien schauen und schlafen.
Unterkunft: B&B Sweet Home
Montag, 11. November / Badia Polesine – Stellata 33,26 km
104 m Anstieg, 96 m Abstieg
Um sechs Uhr klingelte der Wecker, ich frühstückte und war um sieben Uhr schon auf dem Weg. Heute standen über 30 Kilometer auf dem Programm, und ich wollte noch bei Tageslicht ankommen.
Es lief ausgezeichnet, und im Handumdrehen war ich in Sariano, dem eigentlichen Etappenziel. Hier gäbe es sogar ein Ostello, aber da ich nur die ehemalige Betreuerin, aber niemanden aus der Gemeinde erreichen konnte, war mein Ziel noch einmal 13 Kilometer weiter entfernt.
Die Gegend ist stark landwirtschaftlich geprägt. Die meisten Bauernhöfe sind groß und modern, und dazwischen befinden sich viele alte Steingebäude, die einfach dem Verfall preisgegeben werden. Auch in den kleinen Dörfern und Weilern scheint es viel Leerstand zu geben. Der Glanz, der früher von Venedig ausstrahlte, ist schon seit langer Zeit verblichen.
Dann überquerte ich den Po und kam in meine dritte italienische Region, die Emilia-Romagna.
Hier ging ich falsch und musste einen Umweg über eine vielbefahrene Straße ohne Seitenstreifen nehmen.
Ich erreichte meinen Bungalow am Campingplatz in Stellata. Da ich kein Essen mehr hatte, aß ich im – dem Campingplatz angeschlossenen Restaurant – es war überraschend gut.
Unterkunft: Lucciole nella Nebbia
Dienstag, 12. November / Stellata – Finale Emilia 35,91 km
101 m Anstieg, 100 m Abstieg
Da die Etappe nur etwa 20 Kilometer lang war, frühstückte ich in Ruhe um acht Uhr und machte mich anschließend auf den Weg.
In Bondeno trank ich noch einen Kaffee und kaufte mir ein Mittagessen für später ein.
Die Mittagspause legte ich dann in Santa Bianca ein und kam zeitig nach Finale Emilia. Das Wetter war schön, und ich wusste, dass es in der Unterkunft eine Mikrowelle gibt. Also holte ich mir beim Coop noch ein paar Mikrowellengerichte.
Dann wurde ich jedoch sehr unerwartet überrascht. Meine Unterkunft lag auf der anderen Flussseite des Panaro, ein paar Kilometer flussabwärts. Doch die Brücke in Finale Emilia war gesperrt und wurde renoviert. Passanten erzählten mir, dass die Brücke seit Jahren schon außer Betrieb ist. Es gibt je eine Brücke vor und nach Finale Emilia, beide Umwege von ungefähr zwei Stunden. Der Weg zur Brücke vor der Stadt ist etwas kürzer, dafür aber stark befahren. Ich entschied mich dafür und musste bald auch meine Stirnlampe aufsetzen.
Nach einem Umweg von 15 Kilometern erreichte ich um 19 Uhr mein Ziel. Ich kam privat bei einer Familie unter.
Im Bett konnte ich sogar noch Jannik Sinner gegen Taylor Fritz bei den ATP Finals schauen – zumindest den ersten Satz. Dann schlief ich ein und wachte erst am nächsten Morgen wieder auf.
Mittwoch, 13. November / Finale Emilia – Camposanto 12,30 km
30 m Anstieg, 17 m Abstieg
Im Gegensatz zum Vortag war die Etappe sehr kurz.
Gleich morgens musste ich an einem bellenden und freilaufenden Schäferhund vorbeigehen, was ich aber dank strenger Kommandos problemlos schaffte. Ein Radfahrer traute sich nicht vorbei, aber ich konnte ihm versichern, dass der Hund auf scharfe Ansprache reagierte und sich zurückzog.
Danach ging ich entlang des Panaro bis Camposanto und verbrachte dort noch zwei Stunden in einer Bar, bevor ich zum Agriturismo ging, wo ich ein Zimmer reserviert hatte.
Unterkunft: Agriturismo Le Gazze
Donnerstag, 14. November / Camposanto – Nonantola 22,52 km
53 m Anstieg, 36 m Abstieg
Das Frühstück in der Unterkunft war typisch italienisch: Kaffee und ein süßes Teilchen.
Ich unterhielt mich noch ein bisschen mit der Betreiberin und einem Angestellten, der den Camino Frances in Spanien schon gegangen war.
Es ging weiter am Deich des Panaro. Nach zehn Kilometern erreichte ich einen guten Ort für eine Kaffeepause – Bomporto. Ich beobachtete, wie ausschließlich ältere und männliche Gäste um zehn Uhr ihren Prosecco tranken – nett.
Ohne weitere Pause kam ich nach Nonantola. Ich besichtigte die Abtei und las eine Geschichte über die Villa Emma, in der jüdische Kinder von Einheimischen vor den Nazis versteckt wurden.
Unterkunft: Casa Elvira























































































































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