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Via di Francesco 2025/Teil 2 von Sansepolcro bis Assisi

  • Autorenbild: erwandert
    erwandert
  • 12. Juni
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 17. Juni


Basilika San Francesco, Assisi

Sonntag, der 25. Mai / Sansepolcro – Citerna 14,03 km

214 m Anstieg, 110 m Abstieg


Heute steht nur eine kurze Etappe auf dem Programm – daher lassen wir den Morgen ruhig angehen und besuchen eine uns empfohlene Pasticceria. Dort frühstücken wir entspannt, bevor wir uns auf den Weg machen.


Die Strecke verläuft zunächst durch ein Industriegebiet, was an diesem Sonntag jedoch kaum stört – im Gegenteil, wir sind fast schon froh über die weitgehend flache Etappe nach den Anstrengungen der letzten Tage.


Am Ende wartet jedoch noch ein Anstieg von etwa 200 Höhenmetern zur mittelalterlichen Stadt Citerna. Kurz vor der Stadt bekommen wir einen wunderbaren Schlafplatz im Benediktinerinnenkloster.


Unterkunft: Benediktinerinnen Citerna


Montag, der 26. Mai / Citerna – Città di Castello 26,81 km

787 m Anstieg, 909 m Abstieg


Nach einem kleinen, aber feinen Frühstück in der überaus komfortablen und liebevoll gestalteten Pilgerunterkunft im Benediktinerinnenkloster machen wir uns auf den Weg. Wir sind inzwischen in Umbrien angekommen und wandern durch die sanfte Hügellandschaft der Region. Zwar sind die Anstiege nicht mehr so hoch und steil wie in der Toskana, dafür geht es gleich drei Mal hintereinander auf und ab – eine kleine Herausforderung.


Eines der eindrucksvollsten Erlebnisse auf der Via di Francesco ist der Besuch des Eremo di Buon Riposo. Andrea, der dort seit 20 Jahren lebt, führt uns durch die Kapelle der Einsiedelei aus dem 14. Jahrhundert und zeigt uns eine Höhle, in der Franziskus der Überlieferung nach geschlafen haben soll. Ein stiller, berührender Ort.


Heute übernachten wir erneut in einem Kloster – allerdings bei weitem nicht so komfortabel wie am Vortag.


Am Nachmittag treffen wir im Supermarkt zufällig Kelly aus Taiwan und so können wir uns noch von ihr verabschieden. Ihre Gruppe wird morgen mit dem Bus nach Gubbio und Assisi fahren und anschließend zurück nach Taiwan fliegen.


Im Kloster treffen wir wieder auf Stefan. Gemeinsam mit ihm, zwei Spaniern und einem Australier genießen wir ein gemeinsames Abendessen. Die Betreuerin hat für uns Maccheroni mit Wildschweinragout zubereitet – ein herzhaftes Gericht, das wir hungrig und dankbar verspeisen.


Unterkunft: Monastero di Santa Cecilia


Dienstag, der 27. Mai / Città di Castello – Pietralunga 33,07 km

1082 m Anstieg, 798 m Abstieg


Die heutige Etappe ist lang und führt mit vielen Höhenmetern durch die bewaldete Hügellandschaft Umbriens – landschaftlich wunderschön. Die ersten fünf Kilometer verlaufen allerdings entlang einer stark befahrenen Straße, was die Freude am Start etwas trübt.


Dafür sind wir heute streckenweise in größerer Gesellschaft unterwegs: Alba und Jaume aus Spanien, Stefan aus Österreich, Chris aus Australien und einige weitere Pilger begleiten uns ein Stück des Weges.


Alle außer uns übernachten in einer schönen Einsiedelei am Weg. Wir hingegen entscheiden uns, weiterzugehen, da wir morgen Gubbio erreichen möchten – andernfalls wäre die Etappe zu lang geworden. Im Nachhinein hätten wir jedoch gut dort bleiben können, denn die Pilgerunterkunft in Pietralunga ist bereits komplett von einer Schülergruppe belegt, und wir müssen in ein vergleichsweise teures Hotel ausweichen.


Für den Nachmittag ist starker Regen angekündigt, doch das schlechte Wetter zieht glücklicherweise an uns vorbei. Am Abend genießen wir mit einem netten Paar aus dem Piemont beim Pizzaessen.


Unterkunft: Hotel Tinca


Mittwoch, der 28. Mai / Pietralunga – Gubbio  28,87 km

813 m Anstieg, 842 m Abstieg


Die ersten 20 Kilometer führen uns über kleine Straßen und Waldwege durch eine bergige Landschaft. Auf den Feldern blüht Mohn, am Wegrand leuchtet Ginster, und der blaue Himmel ist mit Schäfchenwolken übersät – eine wahre Postkartenidylle.


Die letzten acht Kilometer trüben dieses Bild jedoch ein wenig. Der Weg verläuft nun bis nach Gubbio auf Asphalt durch ein Tal einer Straße entlang. Es wird heiß, und das viele Gehen auf dem Asphalt macht sich spürbar in den Füßen bemerkbar.


Die Altstadt von Gubbio, die an einem Berghang liegt, gilt als eine der schönsten Italiens.


Nach einer kurzen Besichtigung der Stadt treffen wir uns zum Abendessen mit Axel aus München sowie Christian und Martin aus Wien. Die beiden Wiener haben wir bereits mehrfach unterwegs getroffen. Sie beenden hier ihre Via-Pilgerreise und fahren morgen weiter nach Bologna.


Unterkunft: L’inferno di Dante


Donnerstag, der 29. Mai / Gubbio – San Pietro in Vigneto 19,09 km

369 m Anstieg, 413 m Abstieg


Da wir heute eine sehr kurze Etappe vor uns haben, lassen wir uns am Morgen Zeit, gehen in der Stadt noch gemütlich Kaffee trinken und checken erst gegen 9:00 Uhr aus. Am Stadtausgang decken wir uns noch mit Lebensmitteln ein und starten dann los.


Zuerst geht es auf Zufahrtsstraßen, doch bald führen uns die Wege hinauf auf einen Hügelrücken und durch eine landwirtschaftlich genutzte Hügellandschaft.


In der Pilgerherberge, geführt von der Confraternita di San Jacopo di Compostella, treffen wir noch auf ein Pilger-Paar aus Italien und Marjo aus Holland, mit denen wir den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen verbringen. 


Unterkunft: Eremo di San Pietro in Vigneto


Freitag, der 30. Mai / San Pietro in Vigneto – Valfabbrica 20,57 km

625 m Anstieg, 734 m Abstieg


Nachdem es gestern in der Herberge noch hektisch wurde, weil zwei Highschool-Absolventen eines katholischen Internats aus Pennsylvania den Anschluss an ihre Gruppe verloren hatten und in unserer Herberge gestrandet sind. Das eigentliche Problem war, dass sie weder Smartphones noch Geld oder Navigationsmaterial für ihre Reise nutzen. So konnten wir nur über Umwege und viel Herumtelefonieren mit Höfen in der Gegend Kontakt zu ihrer Gruppe aufnehmen. Auf jeden Fall schliefen sie in der Herberge, und wir haben sie am nächsten Morgen bis zu ihrer Gruppe, die am Weg wartete mirgenommen.


Der Weg selbst verläuft entlang der Berge, durchquert Täler und führt am Ende flach nach Valfabbrica hinein.


Am Abend gehen wir mit Marjo, einer Pilgerin aus Holland – Pizza essen!


Unterkunft: Villa Verde


Samstag, der 31. Mai / Valfabbrica – Assisi 12,24 k

465 m Anstieg, 474 m Abstieg


Wir frühstücken in der Villa Verde mit Marjo und machen uns dann auf den Weg zur letzten kurzen Etappe. Noch einmal geht es flach aus Valfabbrica hinaus, dann über einen Berg und schließlich hinunter in das Tal vor dem Monte Subasio, mit Blick auf Assisi, wo die Basilika thront.


Unsere Unterkunft liegt im Tal und obwohl wir viel zu früh dort sind, dürfen wir schon in unser Zimmer. Wir stellen die Rucksäcke in die Ecke und machen uns auf den Weg zur Basilika. Nach einer kurzen Stadtbesichtigung können wir um 15:00 Uhr unser Testimonium abholen.


Am Abend treffen wir uns noch einmal mit Stefan, gehen gemeinsam essen und schlendern durch das inzwischen ruhiger gewordene Assisi. Um 23:00 Uhr sind wir zu Hause – so spät wie schon lange nicht mehr.


Am Nächsten Tag geht es zurück nach Florenz und von dort mit dem Nachtzug nach Wien. Aber bevor wir in Florenz in den Zug steigen, gibt es noch – eine Pizza :-)


Unterkunft: Camere Le Cascatelle





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